Hier wächst eine kuratierte Sammlung meiner Arbeit zwischen Wirtschaft, Kultur und Engagement. Du siehst hier bald Projekte aus Fotografie, Vereinsarbeit, Design, Digitalisierung und Kommunikation. Klar dokumentiert. Verständlich erklärt. Immer mit Praxisbezug.
Schau regelmäßig vorbei. Ich ergänze Schritt für Schritt und halte die Seite aktuell.
Schon immer. Wenn ich schreibe, sehe ich keine Wörter, sondern Licht, Formen und Szenen, die sich in meinem Kopf abspielen wie ein stiller Film. Und genau das ist mein Problem: Ich weiß, was ich sagen will, aber nicht, wie ich es in Worte kleiden soll. Meine Gedanken sind wie Fotografien – gestochen scharf im Inneren, aber schwer zu beschreiben, wenn sie noch keinen sprachlichen Rahmen haben.
Genau da kommt die KI ins Spiel. Anfangs fast zufällig, dann immer gezielter. Ich erinnere mich noch an meine ersten Reflexionen fürs Studium – Controlling, Marketing, Human Resource Management… jedes Mal dasselbe: ein leerer Bildschirm, ein volles Hirn und die leise Ahnung, dass ich irgendwo zwischen Zahlen, Modellen und Ideen feststecke. Also begann ich, mit der KI zu arbeiten – nicht als Maschine, sondern als Gesprächspartner.
Ich stellte Fragen, sie stellte Gegenfragen. Ich erklärte mich, sie sortierte, ergänzte, wiederholte. Manchmal fühlte sich das an wie ein Interview mit mir selbst – nur dass diesmal jemand mitprotokollierte. Die KI gab mir keine Ideen, sie verstand meine. Oder besser gesagt: Sie versuchte, aus den textlichen Lawinen, die ich ihr schickte, den eigentlichen Gedanken herauszufiltern und geradezubiegen. So wie ein Lektor, der mein Chaos freundlich in Absätze verwandelt.
Am Anfang fühlt es sich an wie ein Gespräch. Ich tippe, sie antwortet, ich reagiere. Wir tasten uns vor. Ich verwerfe, formuliere, justiere. Und sobald der erste Umriss steht, übernehme ich das Ruder. Dann wird’s konkret, klar, fokussiert – so, wie ich’s vor meinem inneren Auge längst sehe. Vielleicht kann ich’s nicht sofort in Worte kleiden, aber ich erkenne, wann ein Satz das richtige Bild trifft. Und wann nicht.
Manchmal habe ich das Gefühl, die KI ist meine geduldige Assistentin: Sie hört zu, redet nie dazwischen und serviert mir Textvorschläge, während ich Kaffee trinke. Eine Art digitaler Co-Autor – oder wie ich’s lieber nenne: mein textverliebter Kameraassistent.
Es beginnt meistens harmlos: Ich öffne mein Dokument, lege mir Notizen zurecht, gieße mir Kaffee ein – und dann passiert… nichts. Der Cursor blinkt mich an wie ein schlecht gelaunter Dozent, der fragt: „Na, wird das heute noch was?“
Im Kopf tanzen die Ideen wild durcheinander – Formulierungen, Überschriften, halbfertige Gedanken – aber keiner davon will sich freiwillig zuerst auf die Seite trauen.
Genau hier greife ich zur KI. Ich schreibe einfach drauflos, meistens zu lang, manchmal zu kompliziert. Die KI schaut auf meinen Text – sinngemäß – und denkt vermutlich: „Oha, da war jemand im Flow.“
Sie macht keine neuen Ideen, sie versucht zu verstehen, was ich eigentlich sagen wollte. Sie räumt auf, schiebt Sätze zurecht, bündelt Wiederholungen und sortiert, was mein Kopf gleichzeitig denkt.
Kurz: Sie bringt Struktur in meine Szenen.
Und ja – manchmal schreibe ich absichtlich schlecht, nur um die KI auf die Probe zu stellen. Sie antwortet höflich, fast überpädagogisch, und ich reagiere mit einem Augenrollen und einem Gegenentwurf. Dann geht’s hin und her, wie beim Pingpong. Und irgendwann entsteht dieser Moment, in dem ich denke: „Jetzt hat sie’s begriffen.“
Es gibt Tage, da redigiere ich neunzig Prozent der Vorschläge, weil sie zu glatt sind. Aber selbst dann ist der Prozess nützlich, weil er meine Gedanken schärft. Es ist, als würde jemand meine Worte laut vorlesen – und plötzlich höre ich, wo sie holpern.
Ich nenne das „digitales lautes Denken“.
Einmal – es war während meiner Reflexion zum Kurs Wirtschaftspsychologie – schrieb ich in die KI:
„Formuliere das so, dass ich klinge wie jemand, der endlich fertig werden will.“
Sie lieferte eine perfekte, leicht genervte Variante. Da wusste ich: Diese Maschine versteht Ironie. Und wahrscheinlich auch menschliche Müdigkeit.
So wird aus dem gefürchteten Stillstand irgendwann ein Rhythmus: Gedanke, Vorschlag, Korrektur, Lachen, weiter. Ich trinke meinen Kaffee, sie analysiert meine Textflut – ein ungleiches Duo, das erstaunlich gut funktioniert.
Die KI schreibt meine Texte nicht – sie begleitet sie. Der Unterschied mag subtil klingen, ist aber entscheidend. Ich überlasse ihr nichts, was ich nicht selbst fühle oder meine. Sie macht keine eigenen Gedanken, sie lernt, meine zu verstehen.
Wenn sie mir Vorschläge macht, höre ich zu. Nicht, weil sie klüger wäre, sondern weil sie manchmal unbewusst spiegelt, was ich selbst übersehen habe.
Ich formuliere, sie ordnet, ich feile, sie ergänzt – und irgendwann stimmt der Ton.
Natürlich, manchmal klingt ein KI-Text im ersten Anlauf, als hätte jemand den Duden geheiratet. Zu korrekt, zu glatt, zu „neutral“. Dann fange ich an zu feilen. Ich bringe wieder Ecken und Kanten hinein, streue kleine Eigenheiten, Ironie, den berühmten Martin-Unterton.
Das ist so ein bisschen wie in der Bildbearbeitung: Die KI liefert das RAW-Material – aber der finale Look entsteht durch meine Hand.
Andere nutzen PowerPoint, um Ideen zu visualisieren. Ich nutze KI, um meine Gedanken zu sortieren. Und niemand würde behaupten, PowerPoint sei ein Zeichen mangelnder Kreativität.
Oder, um’s in meinem eigenen Satz zu sagen:
Ich denke in Bildern, und die KI hält mir beim Schreiben den Kaffee.
„Wenn ich alles in Worte fassen könnte, bräuchte ich keine Kamera.“
Natürlich frage ich mich manchmal, ob das überhaupt erlaubt ist – besonders bei Studienarbeiten oder E-Portfolios. Aber die Antwort ist simpel: Ja, darf man. Solange ich selbst denke, formuliere, verfeinere und die Verantwortung trage, ist KI nichts anderes als ein Werkzeug, das mir hilft, klarer zu werden.
Ich stehe dazu. Kein Tarnmodus, kein Vertuschen.
„Teile dieses Textes entstanden mit KI-Unterstützung – aber der Gedanke, die Idee und der Humor sind 100 % hausgemacht.“
Es ist schon kurios: Wir nutzen täglich Software, Suchmaschinen, Übersetzer und Rechtschreibkorrekturen – aber sobald „KI“ draufsteht, wird’s plötzlich verdächtig. Dabei ist das Prinzip dasselbe: Hilfe zur besseren Umsetzung.
Die Kunst liegt nicht im Vermeiden der Technologie, sondern im souveränen Umgang damit.
Ja, ChatGPT schreibt manchmal schneller, als ich Kaffee trinke. Aber es hat noch nie erlebt, wie ich nach zwei Stunden Schreiblust alles lösche und dann aus Trotz doch wieder von vorn beginne.
Und auch wenn KI mir hilft, Struktur zu finden – das kreative Chaos bleibt meins. Zum Glück.
Ich glaube, wer mit einer gesunden Portion Selbstironie an das Thema herangeht, nimmt sich und die Technik weder zu ernst noch zu leicht. Ich lache über meine Schreibversuche, über missglückte KI-Vorschläge und über Formulierungen, die so bürokratisch klangen, dass selbst Excel sich geschämt hätte.
Aber genau das ist doch das Spannende: Wir sind mitten in einer Zeit, in der Kreativität neu verhandelt wird.
Wie KI-Texte erkannt werden:
Forschende nutzen Metriken wie Perplexität (wie „vorhersehbar“ ein Text ist) und Burstiness (wie stark Satzmuster variieren), um KI-Texte zu erkennen. Doch Studien zeigen: Diese Methoden sind fehleranfällig. Menschliche Texte gelten oft als „zu glatt“, KI-Texte dagegen als „zu menschlich“ – eine fast schon poetische Ironie.
Aktuelle Entwicklungen:
Google testet derzeit SynthID – eine Wasserzeichentechnologie, um KI-generierte Inhalte künftig erkennbar zu machen. Forschungsarbeiten wie „Raidar: Rewriting Distance for AI Detection“ (2024) zeigen zudem, dass KI-Texte nur schwer eindeutig identifiziert werden können, sobald Menschen sie überarbeiten.
Fazit: Echtheit erkennt man nicht an der Quelle, sondern an der Haltung.
Ich nutze KI. Nicht, weil ich’s muss – sondern weil ich kann.
Weil ich gelernt habe, dass Kreativität kein Alleingang ist.
Wer meine Nutzung kritisiert, darf das gern tun – vielleicht entdeckt er dabei, dass er längst selbst KI nutzt, ohne es zu merken. Zwischen Autokorrektur, Rechtschreibprüfung und Textergänzung ist der Schritt zur KI kleiner, als viele glauben.
KI ist kein Ersatz für Kreativität, sie ist ihr Katalysator.
Und solange ich weiß, was ich sagen will, darf sie mir beim Schreiben ruhig den Kaffee halten.