Praxisreflexion VI

THEMENFINDUNG BACHELORARBEIT UND EXPOSÉ

Kurzbeschreibung des Moduls

Der Kurs diente der strukturierten Vorbereitung der Bachelorarbeit: von der Themenfindung über die Formulierung einer tragfähigen Forschungsfrage bis zum Exposé. Im Mittelpunkt standen die Leitfragen eines Thesis-Proposals (Problem, Ziel, Einbettung, Abgrenzung, Methode, erwartete Ergebnisse, Innovationsbeitrag, Zielgruppe, Arbeitspakete) sowie der Arbeitsprozess vom ersten Literatur-Scan bis zur vorläufigen Gliederung und Zeitplanung. Inhaltlich wurde der Weg zu einer praxisnahen Arbeit vorgedacht: Forschungsstand klären, Lücke präzisieren, Methodik auswählen, machbaren Projektplan aufsetzen. Kurz: Theorie erden, damit Schreiben und Umsetzen nicht auseinanderlaufen.

Inhalte

Wichtigste Lehrinhalte

  • Exposé-Leitfragen (Thesis-Proposal): Problem/Thema, Zielsetzung, Einbettung/Integration, Abgrenzung & Fokus, Methodik/Vorgehensweise, Projektion (erwartete Ergebnisse), Innovationsbeitrag, Zielgruppe/Nutzen, Arbeitspakete & Meilensteine, Literaturgrundlagen.
  • Arbeitsschritte zur Bachelorarbeit: Orientierungsphase (Themensuche, -erkundung, erste Literatur, Fragestellung, Exposé), systematische Recherche & Materialbeschaffung, Strukturierung (vorläufige Gliederung), Rohfassung (Formulierung, Iteration), Überarbeitung (roter Faden), Korrektur.
  • Grundstruktur wissenschaftlicher Arbeiten: Relevanzbegründung, Forschungsstand, Forschungslücke, methodischer Ansatz, Ergebnisse, Diskussion/Beitrag, Desiderate (weitere Forschungsfragen).
  • Themen-Eingrenzung & Dreischritt zur Themenfindung: Thema benennen, Forschungsfrage schärfen, Begründung ableiten (warum/wie/wofür).
  • Methodik & Quellenarbeit: Suchstrategien, Auswahl- und Qualitätskriterien, Material- und Quellenangaben, Zitations- und Formalanforderungen für das Exposé.
  • Projekt- & Zeitplanung: Arbeitspakete, Meilensteine, Aufwandsschätzung, Risiko- und Pufferplanung für den Thesis-Prozess.

Artefakt und persönliche Reflexion

Als Artefakt dient der Entwurf der Gliederung meiner bevorstehenden Bachelorarbeit mit dem Arbeitstitel „Organisationsentwicklung in Magdeburg – Betriebskonzept Alte Schule Salbke“. Dieser Entwurf spiegelt die inhaltliche und methodische Struktur wider, die sich aus der Bearbeitung des Kurses ergeben hat. Er bildet das erste greifbare Fundament meines späteren Forschungsvorhabens und markiert zugleich den Übergang von der Idee zur wissenschaftlich fundierten Planung. Der Kurs selbst war weniger eine inspirierende Entdeckungsreise als vielmehr ein Startpunkt unter Druck: die Abgabefristen und die Notwendigkeit, ein Exposé vorzulegen, wurden zu meinem eigentlichen Antrieb. Die theoretischen Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens musste ich mir weitgehend selbst aneignen – ein Prozess, der zwar mühsam, aber auch lehrreich war. Im Ergebnis entstand eine klar definierte Forschungsfrage, eine strukturierte Vorgehensweise und eine Verbindung zwischen akademischer Methodik und meiner praktischen Erfahrung im Non-Profit-Bereich. Wenn also aus Druck tatsächlich Diamanten entstehen, war diese Gliederung der erste funktionsfähige Rohstein.

Bedeutung für Studium und Beruf

Die Arbeit an der Gliederung zeigte mir, wie wichtig Klarheit, Struktur und Zielorientierung im Forschungsprozess sind. Was zunächst als Pflichtaufgabe begann, entwickelte sich zu einer wertvollen Übung in Selbstorganisation und kritischem Denken. Ich lernte, komplexe Themenfelder zu ordnen, Prioritäten zu setzen und eine logische Argumentationslinie zu entwickeln – Fähigkeiten, die in jedem professionellen Kontext von Bedeutung sind. Gerade in meiner Rolle zwischen Praxis, Organisation und Forschung erwies sich dieser Kurs als Scharnier zwischen Wissen und Anwendung. Die gewonnene Strukturkompetenz hilft mir heute, Projekte präziser zu planen und Entscheidungen fundierter zu treffen. Und mit einem kleinen Augenzwinkern betrachtet: Drucktermine sind zwar unbequem, aber manchmal der beste Projektmanager.

Kompetenzerwerb

Aktivitäts- & Handlungskompetenz

Planung und Aufbau eines klar strukturierten wissenschaftlichen Projekts; Entwicklung einer logischen Gliederung von der Themenentscheidung über Arbeitspakete und Meilensteine bis zur Zeitplanung; Umsetzung theoretischer Vorgaben in ein realistisches Arbeitsszenario.

Fach- & Methodenkompetenz

Sichere Anwendung wissenschaftlicher Methodik und Exposé-Struktur; Durchführung systematischer Literaturrecherche;
methodisches Design für eine praxisorientierte Fallanalyse im NPO-Kontext; Aufbau einer nachvollziehbaren Argumentationskette.

Sozial-kommunikative Kompetenz

Zielgerichtete Kommunikation mit Dozierenden und Kommilitonen im Austausch über Themen, Forschungsfragen und Aufbau;
Fähigkeit, Feedback konstruktiv umzusetzen und Ergebnisse klar zu präsentieren.

Personale Kompetenz

Selbststeuerung unter Zeitdruck, reflektierter Umgang mit eigenen Leistungsgrenzen; Motivation durch externe Rahmenbedingungen;
Klarheit, Struktur und Durchhaltevermögen als Ergebnis eines Lernprozesses – mit einer Prise Selbstironie, wenn Theorie und Praxis wieder einmal nicht im Gleichschritt marschieren.

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