WIRTSCHAFTSPSYCHOLOGIE

Arbeits- / Organisationspsychologie, Consumer Behaviour & Qualitative Forschung

Kurzbeschreibung des Moduls

Das Modul „Wirtschaftspsychologie“ verknüpfte zentrale Theorien der Psychologie mit wirtschaftlichen Handlungsfeldern und zeigte, wie sehr wirtschaftlicher Erfolg von Wahrnehmung, Motivation und Verhalten abhängt. Im Mittelpunkt standen Themen der Arbeits-, Organisations- und Konsumentenpsychologie. Behandelt wurden unter anderem Konsummotive, Preiswahrnehmung, Kundenorientierung, Entscheidungsprozesse, Vertrauen und Gerechtigkeitsempfinden sowie psychologische Grundlagen von Führung und Motivation. Ein besonderer Fokus lag auf der Rolle psychologischer Mechanismen im Marketing – von der Preisgestaltung über Werbewirkung bis zu Produktbewertungen im Internet. Abgerundet wurde das Modul durch den Themenkomplex Stress, Beanspruchung und Work-Life-Balance, der den Einfluss psychischer Belastungen auf Leistung, Zufriedenheit und Gesundheit verdeutlichte. Das Zusammenspiel aus wirtschaftlichen und psychologischen Perspektiven vermittelte ein ganzheitliches Verständnis von Organisations- und Konsumentenverhalten und schärfte den Blick für die „menschliche Komponente“ in jedem betriebswirtschaftlichen Kontext.

Inhalte

Wichtigste Lehrinhalte

  • Einführung in die Wirtschaftspsychologie und ihre Teilgebiete
  • Konsumentenverhalten: Motive, Wahrnehmung, Preispsychologie und Entscheidungsprozesse
  • Marketingpsychologie: Werbewirkung, Markenführung, Kundenorientierung
  • Arbeits- und Organisationspsychologie: Führung, Motivation, Vertrauen, Selbstmanagement
  • Organisationskultur, Gerechtigkeitsempfinden und Kontrollwahrnehmung
  • Stress, Beanspruchung und Work-Life-Balance im Arbeitskontext
  • Das transaktionale Stressmodell nach Lazarus und Bewältigungsstrategien
  • Führungskommunikation, wechselseitige Führung und psychologische Sicherheit im Team
  • Psychologische Aspekte von Produktbewertungen, Gruppendruck und sozialem Einfluss

Artefakt

Als Artefakt dient der Gruppenvortrag zum Thema „Stress und Stressbewältigung“, in dem Modelle wie das transaktionale Stressmodell nach Lazarus vorgestellt und auf aktuelle Arbeitssituationen übertragen wurden. Das Thema gewann für mich besondere Bedeutung durch den Abgleich mit meiner eigenen beruflichen Realität im Studentenwerk Magdeburg: fehlende Stellenbeschreibung, unklare Zuständigkeiten und widersprüchliche Führungsimpulse führten zu einer bewussten Auseinandersetzung mit Selbstmanagement und Stressbewältigung. Die theoretischen Erkenntnisse halfen, die Situation neu zu bewerten – insbesondere die Einsicht, dass Energie und Einfluss nur dort sinnvoll eingesetzt werden können, wo tatsächliche Gestaltungsmöglichkeiten bestehen. Das Artefakt steht somit nicht nur für psychologische Theorie, sondern auch für gelebte Selbstreflexion und die Fähigkeit, innere Balance durch realistische Perspektivänderung zu gewinnen.

Quelle des Artefakts: Gruppenvortrag „Stress und Stressbewältigung“, Hochschule Magdeburg-Stendal, WS 2021/22

Bedeutung für Studium & Beruf

Das Modul zeigte eindrücklich, wie stark wirtschaftliche Entscheidungen, Führungsprozesse und Marktmechanismen von psychologischen Faktoren geprägt sind. Ob Mitarbeiterzufriedenheit, Kundenbindung oder Entscheidungsfindung – überall wirken Wahrnehmung, Motivation und Emotion. Für die Praxis offenbarte das Modul, dass wirtschaftlicher Erfolg nur dann nachhaltig ist, wenn er die menschliche Komponente berücksichtigt: Mitarbeitende, Kundschaft und Führungspersonen sind keine isolierten Variablen, sondern Teil komplexer psychologischer Systeme. Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Arbeitsumfeld führte zu einer wichtigen persönlichen Erkenntnis: Intrapreneurship ist nur dort möglich, wo Strukturen und Führung Vertrauen, Sinn und Autonomie fördern. Die eigene Energie bewusst auf beeinflussbare Faktoren zu richten, wurde zu einer Grundhaltung – ein Perspektivwechsel, der auch künftig helfen wird, zwischen Gestaltungsanspruch und Selbstfürsorge das richtige Maß zu finden.

Kompetenzerwerb

Aktivitäts- & Handlungskompetenz

Strukturierte Vorbereitung, Koordination und Durchführung des Gruppenvortrags zum Thema Stressbewältigung;
praktische Anwendung psychologischer Modelle auf reale Arbeitssituationen;
systematische Verknüpfung theoretischer Erkenntnisse mit beobachteten organisationalen Dynamiken.

Fach- & Methodenkompetenz

Vertieftes Wissen über arbeits- und organisationspsychologische Konzepte wie Motivation, Führung, Vertrauen und Belastung;
sichere Anwendung des transaktionalen Stressmodells nach Lazarus;
kritische Analyse wirtschaftlicher und sozialer Phänomene unter psychologischem Blickwinkel.

Sozial-kommunikative Kompetenz

Kooperative Zusammenarbeit und Rollenteilung in der Gruppenarbeit;
präzise, verständliche Präsentation psychologischer Modelle;
sensibler, respektvoller Umgang mit unterschiedlichen Sichtweisen in Diskussionen über Stress, Führung und Organisation.

Personale Kompetenz

Hohes Maß an Selbstreflexion und Bewusstheit für eigene Grenzen;
Entwicklung realistischer Selbststeuerungsstrategien zur Stressbewältigung;
Fähigkeit, persönliche Energie gezielt in gestaltbare Aufgaben zu lenken –
mit der pragmatischen Erkenntnis, dass auch in der Wirtschaft am Ende alle nur mit Wasser kochen.

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